Freitag, 20. Oktober 2017

Harald Fendrich - Ma sagt ja nix, ma red ja nua...

Auch Rainhard Fendrichs jüngerer Bruder Harald ist seit Jahrzehnten erfolgreich im Musikgeschäft dabei, angefangen hat dies, dass er seinerzeit bei seinem großen Bruder in der Band als Bassist eingestiegen ist und seither auch bei diversen anderen Musikkollegen bald schon ein gefragter Musiker war. Die Musik begleitet den gebürtigen Wiener und Wahl-Niederösterreicher bis heute. Immer noch hat Harald Fendrich diverse Projekte am Start, ob jetzt als Bandmitglied, fester Bestandteil von „Wir4“ oder schlicht und einfach als Solo-Künstler. Als letzteres hat er vor rund zwei Monaten über Preiser Records ein eigenes Studioalbum mit dem Titel „Ma sagt ja nix, ma red ja nua...“ veröffentlicht welches zwölf unterschiedliche Pop-Rock Nummern beinhaltet, die wie auch bei seinem Bruder Rainhard in Mundart aufgenommen wurden. Natürlich sind wir auf dieses Album sehr neugierig geworden, weshalb wir es uns nicht nehmen haben lassen in dieses hineinzuhören und so werden wir euch auch hier nicht länger vorenthalten was dieses inhaltlich so zu bieten hat. Eröffnet wird diese Scheibe durch den Song „Heit reiss ma aus alle Bama“, der nicht nur inhaltlich sehr gelungen ist sondern auch einen sehr angenehmen Klang hat und zudem auch einen sehr eingängigen Refrain mit sich bringt, der sich recht schnell zu einem Ohrwurm entwickeln kann. Direkt im Anschluss bekommt man das Stück „Red Nur Susi“ zu hören, welches melodisch sehr gut gelungen ist und insgesamt sehr gut gefällt. Sehr überzeugt hat uns der Titel „Lotto Sechser“ der uns klanglich als auch inhaltlich auf Anhieb sehr positiv beeindruckt hat. Hier könnten wir uns eine Single-Auskopplung sehr gut vorstellen. „Endlich alla“ ist ein Werk das sich sehr gut in dieses Album integriert und durchaus gelungen ist. Dennoch hält sich dieses im Vergleich zu den bisherigen eher im Hintergrund fest, sodass dieser irgendwie ein wenig verloren geht. Melodisch ein wenig ruhiger präsentiert sich das Stück „Wie lang wird des so bleibn“, welches uns inhaltlich sehr positiv in Erinnerung geblieben ist und unserer Meinung nach auch sehr zu empfehlen ist. Definitiv einer der unterhaltsamsten Nummern dieses Albums ist „I Bin Ka Pfarrer“, die nicht nur sehr eingängig geworden ist und einen gut gelungenen Klang zu bieten hat, sondern auch ein witziges Musikvideo mit sich bringt, das es auf jeden Fall wert ist gesehen zu werden. In „Bitte Bitte“ hat uns vor allem die eingängige Rhythmik recht bald überzeugt und auch melodisch sowie auch inhaltlich hat uns dieses Werk sehr positiv von sich beeindruckt. Der sogenannte „Röhrlblas Blues“ ist ganz gut gelungen und fügt sich sehr gut in dieses Platte ein. Diesen sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Der Song „Sexy Goscherl“ ist inhaltlich ziemlich witzig aufgebaut und hat uns sehr gut unterhalten. Wir sind überzeugt dass Harald Fendrich dafür auch Live Zuspruch ernten wird und daher sind wir der Meinung, dass dieser auf jeden Fall in der Setlist aufgenommen werden sollte. Kommen wir nun zu den letzten drei Werken dieses Albums, die erste davon nennt sich „Adabei“ die und melodisch sowie auch inhaltlich sehr positiv überrascht hat und sich sehr gut in diese Scheibe einfügt. Dieses zählt hier auf jeden Fall zu unseren persönlichen Favoriten.  Mit „Zu Sentimental“ folgt eine eher ruhigere Nummer mit großartigem Inhalt die wir auf jeden Fall empfehlen können. Zu guter Letzt wäre da noch der Titel „Die Anakonda“ in dem man wieder eine witzige Geschichte erzählt beziehungsweise gesungen bekommt, die auch einen leichten Hauch von Tragik besitzt aber dennoch sehr beachtliche Klänge liefert. Was man mit diesem Album geboten bekommt ist Austro-Pop-Rock vom feinsten mit dem Harald Fendrich weder klanglich noch inhaltlich seinem Bruder Rainhard Fendrich irgendwie nachsteht. Leider hat er den Schritt als Solo-Musiker erst viel zu spät gewagt, denn ganz gewiss würde er sich sonst mit seinem Bruder auf einer Augenhöhe befinden und wer weiß, vielleicht hätte es dann sogar einmal ein Duett der beiden gegeben. Aber was ja nicht ist kann ja auch im reiferen Alter noch werden. Uns hat dieses Album sehr gut gefallen und wir hoffen, dass es nicht das letzte von Harald Fendrich sein wird. In unserer Gesamtwertung vergeben wir hierfür acht unserer möglichen zehn Bewertungspunkte und empfehlen euch „Ma sagt ja nix, ma red ja nua...“ sehr gerne weiter.

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