Freitag, 1. Mai 2015

Bevor der Winter kommt

Bevor der Winter kommt ist ein französisches Filmdrama, welches am 24. April 2015 durch die polyband Medien GmbH nun endlich auch im deutschsprachigen Raum in Form einer DVD, BluRay und auch als VOD veröffentlicht wurde. Hierin bezieht sich die Geschichte auf den erfolgreichen Neurochirurgen Paul Natkinson (Daniel Auteuil) der bereits seit vielen Jahren mit seiner Frau Lucie (Kristin Scott Thomas) verheiratet ist. Gemeinsam haben sie einen Sohn namens Victor (Jérôme Varanfrain) der ebenso bereits mit Caroline (Vicky Krieps) verheiratet ist. Auch die beiden haben bereits eine kleine Tochter names Emma (Alicia Reiser). Gérard (Richard Berry) ist der beste Freund der Familie und arbeitet als Psychiater in derselben Klinik wie Paul. Paul wird eines Tages von in einer Bar von der jungen Kellnerin Lou (Leila Bekhit) angesprochen, welche meint, dass dieser an ihr eine Blinddarm-Operation durchgeführt hatte. Paul ist allerdings auf das Gehirn spezialisiert und versucht klarzustellen, dass er nicht der Arzt von Lou gewesen sei. Seit dieser Begegnung erhält Paul immer öfter Rosen zugeschickt. In der Klinik, an seinem Auto und sogar bei ihm zuhause tauchen diese Blumen auf. Paul und seine Frau rätseln, wer wohl dafür verantwortlich sein könnte. Wenig später trifft Paul Lou auf der Straße wieder und wird erneut von ihr angesprochen. Paul ist sichtlich genervt davon und lässt die junge Dame stehen. Lucie und Paul besuchen einen Liederabend, auf welchem sich auch Lou im Publikum befindet. Am nächsten Tag sieht Paul sie in einem Blumenladen rote Rosen kaufen. Lou befindet sich jedoch mit einer Freundin dort, welche angibt, dass nicht Lou sondern sie die Rosen kauft. Noch am selben Abend entschuldigt sich Paul für den Vorfall in dem Blumenladen. Die beiden gehen gemeinsam etwas trinken und kommen ins Gespräch. Lou ist eine Kunststudentin und mag es Museen zu besuchen. Sie lebt alleine in Frankreich, da ihre Mutter gemeinsam mit ihrem Mann zurück nach Marokko gegangen ist. Paul und Lou tauschen ihre Telefonnummern an diesem Abend aus. Paul steht kurz vor einer schwierigen Gehirn-OP seiner Krebspatientin Frau Malek (Annette Schlechter). Sie erzählt ihm von ihrer Familie welche aus Polen kam und im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen ist. Sie ist die einzige überlebende und ist froh darüber, dass sie ihren Namen an einen anderen Menschen weitergegeben hat, bevor sie sterben oder ihr Gedächtnis verlieren sollte. Auf seinem Heimweg ist Paul gezwungen eine Umleitung zu fahren, weshalb es ihn durch das Rotlichtviertel der Stadt zieht. Dort denkt er Lou gesehen zu haben. Am darauffolgenden Tag ist Paul zu unkonzentriert für seine OP und wird schließlich durch die Ärztin Zoé Gassard (Anne Metzler) abgelöst. Dennis (Laurent Claret) der Leiter der Klinik rät Paul sich Urlaub zu nehmen. Bei der Einweisung von Zoé, die seine Vertretung übernehmen soll, sieht Paul Lou, die Gérards Behandlungszimmer verlässt. Er will von Gérard wissen, was sie bei ihm suchte, doch beruft er sich auf das Patientengeheimnis. Es kommt zum Streit. Paul rennt Lou schließlich nach, doch macht sie ihm auf offener Straße eine Szene und ruft den Passanten zu, dass er sie für eine Prostituierte halte. Er trifft sie jedoch wieder als er mit seiner Enkelin Emma durch den Park spaziert. Dort entschuldigt sich Lou bei ihm für ihr Verhalten. Noch bevor die beiden weiterreden können, erscheint Caroline um ihre Tochter abzuholen. Provokant verabschiedet sich Lou von Paul mit einem Kuss auf die Wange, woraufhin er sowohl auch Caroline ziemlich verdutzt dreinschauen. Bei einem Familientreffen erfährt auch Lucie von Caroline von der seltsamen Begegnung im Park. Paul allerdings sieht keinen Erklärungsbedarf.  Paul  begibt sich erneut ins Rotlichtmilieu und findet dort Lou vor, welche sich zu Paul in den Wagen begibt. Sie erklärt ihm, dass sie sich hin und wieder mal auf Sex gegen Geld einlässt um nicht von ihrer Familie finanziell abhängig zu sein. Paul möchte ihr helfen, und berichtet ihr, dass er ohne Vater aufgewachsen ist. Pauls und seine Frau distanzieren sich immer mehr. Paul wirft Luci vor, dass sie ihn ständig überwacht und weicht ihren Fragen weiterhin aus. Lucie verfolgt Pauls anrufe zurück und erfährt so, dass ihre Rivalin Lou Vallée heißt. Bei einem Spaziergang mit Lou stellt Paul fest, dass er sexuell kein Interesse an Lou hat und es einfach nur genießt mit ihr zusammen zu sein. Lou geht, als Paul sie nicht küssen will. Lucie hat die beiden beobachtet und wirft ihrem Mann vor, dass er sie betrügt. Paul reicht es und zieht daher mit Sach und Pack in ein Hotel. Ohne Erfolg versuchte Paul Lou zu erreichen. Sie ist an ihrer Universität unbekannt und geht auch ihrem Nebenjob derzeit nicht nach. So holt er sich unerlaubt die Krankenakte aus Gérards Computer um dadurch an ihre Adresse zu kommen. Als er sie in ihrer Wohnung antrifft, findet er sie krank vor. Lou möchte die Hilfe von Paul nicht annehmen und entschuldigt sich bei ihm. Gemeinsam hören sich die beiden eine Aufnahme ihrer Großmutter an, bevor sie Paul bittet zu gehen. Gérard welchen Paul in einer Bar trifft, kann es gar nicht verstehen, weshalb sein Freund sein Leben im Moment so in Frage stellt. Er deutet an, dass er schon immer heimlich in Lucie verliebt war und wenn er könnte am liebsten an seine Stelle treten könnte. Dieser erwidert ihm jedoch, dass er nie aufgehört hat seine Frau zu lieben. Noch am selben Abend wird Paul überraschend von zwei Polizisten abgeholt und zu Lous Wohnung gebracht, in welcher sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hat und in der Badewanne verblutet ist. Die Polizisten befragen Paul nach seiner Beziehung  zu der verstorbenen. Dieser verneint eine sexuelle Beziehung zu Lou. Er meint, dass er durch sie wieder jung geworden sein und habe dadurch ein neues positives Lebensgefühl bekommen. Durch die Polizisten erfährt Paul, dass Lou zusammen mit ihrer Freundin seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr auf Männerfang geht, welche sie am Ende auch immer umgebracht haben. Ihr wirklicher Name sei Sabiah Laraoui und sie stamme aus einer armen Familie im Norden Frankreichs. Paul ist vor den Kopf gestoßen. Lucie holt ihn von der Polizei ab. Einige Zeit später sitzt Paul mit seinen Freunden bei geselliger Runde zusammen. Gérard erzählt, dass es auf den Tag genau 34 Jahre her ist, seitdem er, Paul und Lucie sich erstmals getroffen hätten. Paul will Zigarren holen, entdeckt in seiner Manteltasche jedoch die Musikaufnahme, die Lou ihm bei ihrem letzten Treffen vorgespielt hatte. Er legt die Kassette ein und hört eine Aufnahme von ihr – das Lied „Comme un p’tit coquelicot (Wie ein kleiner Klatschmohn)“, der den Vergissmeinnicht und den Rosen vorzuziehen ist. Die Geschichte dieses Filmes hat einen dramatischen und tiefgründigen Inhalt uns ist auf jeden Fall sehr sehenswert. Die Darsteller dieses Filmes wirken in ihren Rollen sehr überzeugend und tragen dazu bei dass dieser Film zu dem geworden ist, was er ist. Zugegeben kennen wir nicht viele Filme aus Frankreich, welche so gut gelungen sind wie dieser hier und daher sind wir hiervon gleich umso mehr angetan. Die Qualität von Ton und Bild sind sehr gut gelungen und entspricht dem heutigen Stand der Technik. Sicherlich ist das was man hier zu sehen bekommt nicht Hollywood, doch hier wird einem wieder einmal deutlich gemacht, dass großartige Filme nicht unbedingt immer aus Amerika kommen müssen und auch europäische Produktionen so einiges zu bieten haben. Die Extras werden eher knapp gehalten, denn hier bekommt man nur ein Interview mit Philippe Claudel, dem Regisseur des Filmes in einer Länge von etwa einer dreiviertel Stunde zu sehen. Insgesamt müssen wir jedoch zugeben, dass uns der Film an sich sehr gut gefallen haben, weshalb wir auch bereit sind, hierfür in unserer Gesamtwertung acht von möglichen zehn Bewertungspunkten zu geben. Aus diesem Grund können wir euch das Drama Bevor der Winter kommt auf jeden Fall auch nur empfehlen. 

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